Kurzgeschichte der Modellentstehung:
Nach dem Erwerb eines unvollständigen, bereits begonnenen
Teilesatzes für eine Cap 10 durch Artur Bail (sattsam bekannt als "Bau"-Meister
aller Klassen), wurde der Plan geboren, selbst ein Modell dieser Maschine zu
erstellen. Was das bedeutet, brauche ich wohl einem Modellbauer nicht zu
erklären: Arbeit, bis der Arzt kommt. Drei Modellpiloten fanden sich zu einer
"Interessensgemeinschaft" zusammen: Artur Bail, Roland Dunger und meine Wenigkeit.
Jeder übernahm einen Part zur Fertigstellung, so dass nach dem Einbau der
Steckung sowie allen "nebensächlichen" Arbeiten wie Fahrwerksaufnahme
einbauen, Fahrgestell biegen, Heckfahrwerk konstruieren und bauen,
Beleuchtung verlegen, Beplankung u.v.m. das Projekt schön langsam
Formen zeigte. Artur hatte den Prototyp mit an den Rumpf steckbaren Flächen
konzipiert, was leider durch die vom Vorbesitzer getätigten Arbeiten
notwendig war. Nachträglich betrachtet, war das ein Fehler, der durch die
nötigen Einbauten (Wurzelrippen, Rumpfverstärkung usw.) zu größerem
Gewicht (14,90kg) führte. Artur's Prototyp diente als Grundlage für den
Bau der weiteren 2 Modelle, so dass wir
aus Erfahrung lernen konnten. Also wurden die Flächen zwar teilbar, aber in herkömmlicher Art
mit Nasendübeln und Endschraubung für die Rumpfbefestigung vorgesehen. Es musste zwar auch
eine Steckung eingebaut werden, aber alle Rumpfverstärkungen und damit
unnötiges Gewicht sind weggefallen. Es wurden auch beim Seitenruder alle
Register der Leichtbauweise gezogen, um sich die 1,60kg Blei in der
Rumpfnase zu ersparen, die der Prototyp benötigte. Als Motorisierung kommt bei allen Modellen ein ZG
62 zum Einsatz, der, um die Bleizuladung in Grenzen zu
halten, mit dem Federstarter von Toni Clark ausgerüstet wurde und samt dem
Originaldämpfer vollständig unter der Motorhaube verschwindet. Diese Maßnahmen
zeigten Wirkung: es waren nur mehr 66dag Blei in der Rumpfnase
erforderlich, da auch der Akku (3000mAh Ni-MH) ganz nach vorne wanderte.
Da die Modelle auch Positionslichter erhalten sollten, wurde die
Elektronik von Helmut Felderer (eheli-at) verwendet, die sich bestens
bewährt hat. Der Erstflug des Prototyps war - trotz des relativ hohen
Gewichts - ein voller Erfolg. Artur war vor allem begeistert von den
Langsamflugeigenschaften, die sich bei voll gesetzten Klappen ergaben.
Artur übernahm (ausgenommen die Airbrushlackierung) die Spritzarbeiten für
alle Modelle,
da er als einziger von uns über einen staubfreien Raum mit Absaugung
verfügt (wenn er jetzt die Farbe Orange sieht, so sieht er ROT :-)).
Der Halter der Originalmaschine ist die Flugschule Basel. Leider wurde das
Original vor ca. 2 Jahren umlackiert.
Uns gefiel aber die neue Lackierung nicht. So wurde ich an die
Lackierfirma (Fa. Fast Aero Space Technologies AG in Grenchen) verwiesen,
die seinerzeit für die Breitling-Lackierung verantwortlich zeichnete. Auf
mein Ersuchen wurden mir unkompliziert und schnell die Kennungen der
Originalfarben übermittelt. Diese wurden uns dank dieser Angaben bei
unserem Farbenfachhändler im Original nachgemischt. Einen herzlichen
Dank für die Unterstützung und Hilfe an die Herrn Othmar
DIETLER und Philipp GRABER von der Flugschule Basel.
Einen besonderen Dank möchte ich an Herrn Renè VOCK von der
Fa. Fast aussprechen, der sich die Mühe machte, aus dem Archiv der Firma
die ehemaligen Farbunterlagen herauszusuchen.
Beim ersten Wettbewerbseinsatz in Günselsdorf konnte
der Prototyp trotz einiger Kleinigkeiten in der Baubewertung überzeugen.
Diese beanstandeten Unstimmigkeiten wurden in einem Dialog mit den
Punkterichtern notiert und bei den zwei anderen Modellen verbessert bzw.
geändert. Leider war Artur vor dem Bewerb erst dreimal mit dem Modell
geflogen und hatte es noch nicht richtig im Griff. Trotz aller
Schwierigkeiten langte es zum 3. Platz in der NÖ. Landesmeisterschaft.
Herzliche Gratulation an Artur. Ein
guter Anfang!
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Kurzgeschichte des
Originalflugzeuges (Quelle: Airliner.net):
Die französische Luftwaffe verwendet etwa 50 CAP 10B für die
Anfängerschulung im Kunstflug.
Der Erfolg eines kleinen Herstellers -
Nur wenige Leichtflugzeuge von kleinen Herstellerfirmen haben den Weg in
die französischen Luftstreitkräfte gefunden. Eine der Ausnahmen bildet die
Reihe der leichten kunstflugtauglichen Schulflugzeuge von Auguste Mudry.
Die Mudry CAP 10 (CAP steht für Cooperative des Ateliers Aeronautiques de
la Region Parisienne - ein Zusammenschluss mehrerer kleiner Flugzeugbauer
im Großraum Paris) flog erstmals im August 1968. Das aus Holz bestehende
Flugzeug ist aus der zweisitzigen Fiel Emeraude hervorgegangen.
Ein militärischer Kunstflugtrainer -
Im September 1970 war die Entwicklung und Erprobung der CAP 10
abgeschlossen, und das Flugzeug ging als CAP 10B in die Serienfertigung.
Von Anfang an war der Erfolg groß. In- und ausländische Luftstreitkräfte
zeigten sich vor allem von der Fähigkeit des Flugzeugs angetan,
Kunstflugfiguren mit Lastfaktoren zwischen +6 und -4,5 g zu fliegen.
Ein kommerzieller Erfolg -
Mitte der achtziger Jahre war die Produktion deshalb bereits bei der
Baunummer 225 angelangt. Rund 20 Länder haben die Mudry CAP 10 eingeführt.
Die französische Luftwaffe verfügt über etwa 50 Exemplare in iher
Kunstflugschule Salon de Provence und in der Fluglehrerschule
Clermont-Ferrand. Die französischen Marineflieger haben sechs CAP 10S in
Saint-Raphael stationiert, wo sie für die Auswahl- und Eignungsprüfung
künftiger Piloten verwendet werden. |
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Art: leichtes, kunstflugtaugliches Schulflugzeug
Die wichtigsten Versionen: CAP 10b, CAP 10s (Marinefliegerversion). |
Technische Daten
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Modell |
Original |
Maßstab |
1 : 3,5 |
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Besatzung |
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2 |
Spannweite |
2400mm |
8,06 m |
Länge |
2500mm |
7,16 m |
Gewicht |
13,85kg |
830 kg |
Motor |
ZG 62 |
Avco Lycoming AE10-360-B2F |
Leistung |
4,5 PS |
134 kW |
Höchstgeschwindigkeit |
|
270 km/h |
Gipfelhöhe |
|
5000 m |
Reichweite |
|
2000 km |
Ausrüstung meines Modells |
6 Hitec HS 625 BB/MG |
Flächen: 2x Querruder, 2x
Klappen, Höhenruder: 2x (je 7,7kg) |
1 Hitec HS 755 MG |
Seitenruder (12kg) |
1 Graupner C 4041 |
Motordrossel (4kg) |
Stromversorgung |
4 Zellen 3000mAh Ni-MH |
Blinkelektronik |
2x Flächenblinker rot/grün, 1x obere
Rumpfbeleuchtung |
ZG 62 |
mit Federstarter, mittlerem Motorträger
und langer Nabe |
Propeller |
23 x 10 Zweiblatt Mejzlik |
Räder |
Du-Bro Luftreifen 5,00'' |
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Die Beschriftung meines Modells wurde
von JR Folien-Design (Hr. Redl) in Deutschland nach dem
umgerechneten Maßstab geschnitten, die
Blinkelektronik kommt von Helmut Felderer (www.eheli-at) |
Dank besserer Technik
und besserer Werkstoffe sind die Folgemodelle um 2,00kg (!) leichter als
der Prototyp, den Ihr hier
sehen könnt.
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Das Original
(Originalfotos Copyright Aeroview Zürich / Airliner.net) |
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Das Modell Alle drei Modelle |